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Mehrgenerationenpark-Golden
NIZ
Regenbogen-Goldenstedt

1987 wurde eine Partnerschaft mit einer französischen Gemeinde angebahnt, vermittelt durch das Freundschaftskomitee Niedersachsen - Normandie. Aus der Gemeinde Bosc-le-Hard (nördlich Rouen, 1.800 Einwohner) kamen am 13./14. Juni 1987 fünf Gäste zu einem ersten Besuch nach Goldenstedt. Sie machten u. a. eine Rundfahrt mit dem hiesigen vorläufigen Partnerschaftskomitee und besuchten das Feuerwehrfest. Im Oktober reisten Bürgermeister und Gemeindedirektor zu einem Gegenbesuch nach Frankreich. Zu Ostern 1988 kamen 60 bis 70 französische Gäste nach Goldenstedt. Im Sommer erschien eine Delegation aus Clères, der Nachbargemeinde von Bosc-le-Hard, mit dem Wunsch, an der Partnerschaft teilzunehmen. Zum Gegenbesuch startete eine Goldenstedter Delegation im Oktober und war begeistert von dem einhelligen Interesse an einer offiziellen Partnerschaft.

Dazu kam es an dem gemeinsamen historischen Datum, dem 07. Mai 1989, in Goldenstedt. Etwa 100 Franzosen wurden Zeuge der feierlichen Unterzeichnung der Urkunde durch die Bürgermeister der drei beteiligten Gemeinden. An den Ortstafeln wurden Partnerschaftsschilder enthüllt. Am 24.09.1990 wiederholte sich vor über 110 Goldenstedtern die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages in Frankreich. Der feierliche Akt wurde durch Böllerschüsse und den Start von über 100 Tauben begleitet. Unter den Goldenstedtern waren zehn, welche die 800 km lange Strecke auf dem Fahrrad bewältigten.

 Partnerschaftsurkunde gedreht

Seitdem ist die Kette zahlreicher gegenseitiger Besuche nicht mehr abgerissen. Sportler, Landwirte und vor allem Jugendliche lernten sich kennen und schlossen Freundschaft. Partnerschaftskomitees auf beiden Seiten, in Goldenstedt von Ute Scheele geleitet, organisierten und organisieren viele Besuche. Unter anderem feierten fast 70 Franzosen vom 13.-16.05.1999 das 10jährige Bestehen der Partnerschaft in Goldenstedt mit einem großen Programm. Auch das 20jährige Bestehen 2009 wurde mit Festen in Goldenstedt und in den französischen Partnergemeinden groß gefeiert.

Die kommunale Partnerschaft der Gemeinden Bosc-le-Hard und Clères mit Goldenstedt hat ihren bescheidenen Teil zu einer stabilen, dauerhaften Freundschaft zwischen dem deutschen und dem französischen Volk beigetragen.

Es gibt auch eine Hompage für den Frankreichaustausch Goldenstedt!

 

Im September 1986 diskutierte der Gemeinderat, angeregt durch das Beispiel anderer Orte, erstmals über einen kommunalen Ost-West-Kontakt. Einstimmig beschloss er, eine Partnerschaft mit der kleinen Gemeinde Goldenstädt in Mecklenburg aufzubauen. Das war leichter gesagt als getan, denn das sozialistische DDR-Regime war sehr auf die Undurchlässigkeit des Eisernen Vorhangs bedacht. Eine Beziehung zu einer Gemeinde im westlichen Ausland herzustellen, war dagegen kein Problem. So kam es 1987 zunächst zu Kontakten mit der französischen Gemeinde Bosc-le-Hard in der Normandie (sh. Bosc-le-Hard). Geduldig wurde aber weiter versucht, die Verbindung mit Goldenstadt zu erreichen. Plötzlich bot sich eine Chance, als der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker im September 1987 Bonn besuchte. Aber nicht nur Goldenstedt, fast 500 Städte und Gemeinden stellten Anträge auf Partnerschaften Da man auf dem offiziellen Weg nicht so schnell vorankam, ergriff Bürgermeister Willibald Meyer privat die Initiative. Er reiste mit einem Zeitungsredakteur nach Goldenstädt und „überfiel" dort die Bürgermeisterin Ursula Birkhorst. Sie stellte ihre kleine Gemeinde mit ihren zwei LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) vor. Die Goldenstädter waren einer Partnerschaft nicht abgeneigt.

Goldenstädt
Dazu kam es aber nicht mehr in den zwei Jahren vor dem Zusammenbruch des DDR-Regimes. Zum zweiten Mal reiste Meyer zu Silvester 1989 inoffiziell nach Goldenstädt Er fand die Bevölkerung nach der „friedlichen Revolution" in Osteuropa und der DDR verunsichert und orientierungslos vor. Die Zeitung veröffentlichte kurz darauf eine nähere Beschreibung der mecklenburgischen Gemeinde. Hier stichwortartig einige Einzelheiten: 630 Einwohner, 300 Beschäftigte in der Pflanzenproduktion (7.100 ha, davon 2000 ha Grünland, 2600 ha Getreide, 800 ha Kartoffeln, 1000 ha Möhren u.a.m.), 130 Beschäftigte in der Tierproduktion (5000 Rinder, davon 215 Kühe, jährlich Aufzucht von 1800 Färsen, 750 Schafe); keine Schule mehr, 100 Schulkinder besuchen die 5 km entfernte Zentralschule Rastow, 50 Plätze im Kindergarten und 20 in der Kinderkrippe, 90 Rentner; ein Chor, ein Fußballverein; Kirche, Gastwirtschaft, Konsumladen, Kreisstadt Schwerin. Gemeindevertretung mit 23 Mitgliedern aus Parteien und Verbänden (z.B. FDJ).


Um über Kontakte mit Goldenstädt zu beraten, versammelten sich am 16.1.1990 rund 60 Bürger aus allen Bauerschaften sowie den meisten Vereinen und Parteien im Harmann-Wessel-Haus. Man war sich einig, die Goldenstedter wollten die Goldenstädter zu sich einladen und sie auch mit Bus und Bahn in der „neuen" DDR besuchen. Der Gemeinderat lud den Chor aus Goldenstädt zu einem gemeinsamen Konzert mit den hiesigen Chören ein. 114 Gäste kamen und nahmen - aktiv oder passiv - am 10. März 1990 an einem Chorkonzert teil, zu dem 600 Menschen nach Lutten in die Turnhalle kamen. Es gab mehr Gastfamilien als Gäste, die herzlich aufgenommen und auch im Rathaus empfangen wurden. "Der Funke ist über gesprungen", stellte die Zeitung fest Nach mehreren Besuchen und Gegenbesuchen kleinerer Gruppen im Frühjahr und im Sommer beschloss der Gemeinderat am 17.9 1990 einstimmig, am 3. Oktober, dem Tag der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, einen offiziellen Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Gemeinden zu schließen Mit drei Bussen reisten 150 bis 200 Goldenstedter zu diesem feierlichen Akt nach Goldenstädt, wo die beiden Bürgermeister Schultz und Meyer die Urkunde unterzeichneten und eine Friedenslinde pflanzten.

In den 90er Jahren fanden viele Besuche zwischen den Partnergemeinden statt. Zum Beispiel fuhr eine Ratsdelegation zum zweiten Jahrestag der Deutschen Einheit nach Goldenstädt und stellte fest, dass der Aufbau Ost deutliche Fortschritte machte. Der Straßenbau kam gut voran und Goldenstädt hatte ein 12 ha großes Gewerbegebiet und ein Baugebiet von 2 ha ausgewiesen. 1993 feierten Feuerwehrmänner das 110-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Goldenstädt. Im Mai 1995 besuchte eine Seniorengruppe aus Goldenstädt unsere Gemeinde und besichtigte u. a. das Haus im Moor. Im Herbst 2000 weilte eine Delegation mit Bürgermeister Meyer in der Partnergemeinde zur Einweihung eines neuen Gemeindezentrums für das Gemeindebüro, die Feuerwehr, den Sportverein und andere Gruppen. Am 03.12.2000 stattete Bürgermeister Rainer Mönch der Gemeinde Goldenstedt einen Kurzbesuch ab. Er regte an, die gegenseitigen Kontakte vor allem durch Jugendliche und Vereine zu aktivieren, denn diese Partnerschaft drohte langsam einzuschlafen, wie die Zeitung schon 1999 berichtet hatte.

Zeitgleich mit den am 7. Juni 2009 stattgefundenen Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern gab die ehemalige Gemeinde Goldenstädt ihre Selbständigkeit auf und wurde nach Banzkow eingemeindet.